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Wasserknappheit und unsere Arbeit

Was das Thema Wasserknappheit für unsere Projektplanung bedeutet.

In diesem Jahr ist das Thema Bewässerung ein zentrales Thema in unseren Projektplanungen und hat uns vor große Herausforderungen gestellt. 

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von re:generation e.V.

Europaweit sehen wir auch in diesem Sommer erneut, wie langanhaltende Hitzeperioden zu Waldbränden, Ernteausfällen und zur Belastung vieler Ökosysteme führen. Dieses Extremwetter ist größtenteils hausgemacht und stellt Landwirtschaft und Umweltschutz vor große Herausforderungen. Wenn Wälder brennen, bedeutet das, dass CO2-Speicher und Ökosysteme verschwinden. Wenn es nicht genügend regnet und Felder mit Grundwasser künstlich gegossen werden müssen, bedeutet das, dass diese Art zu landwirtschaften nur solange gut geht, bis auch die letzten großen Wasserreserven erschöpft sind. Ein bewusster, gezielter und schonender Umgang mit der Ressource Wasser ist also unabdingbar, um die Wasserknappheit nicht weiter zu verschärfen.

Das gilt natürlich auch für die Region Berlin-Brandenburg und unseren Verein. Auch wir sind mittlerweile leider auf künstliche Bewässerung angewiesen, wenn wir junge Bäume pflanzen. Deshalb haben wir schon im Frühjahr einen Gieß-Notdienst ins Leben gerufen, der während langer Trockenperioden die Bäume wässern konnte. Die logistische Herausforderung lag vor allem darin, das Wasser auf die Fläche zu bekommen. Das Gießen an sich wollten wir zunächst selbst übernehmen. Die Zusammenarbeit mit und die Unterstützung der Gemeinde und ihren Bewohner*innen stellte sich also mal wieder als elementar für unsere Vorhaben dar. Glücklicherweise hat sich jemand bereit erklärt, uns bei Bedarf Wasser auf die Fläche zu fahren und so konnten wir den Sommer bisher ohne große Anwuchsausfälle meistern.

 

Auch auf der Streuobstwiese in Kyritz wollten wir dieses Jahr eine Lösung für das Wasserproblem finden, da manche der jungen Obstbäume sichtlich unter Trockenstress leiden. Und auch hier können wir mittlerweile auf die Unterstützung von Gemeindemitgliedern zurückgreifen, die den Wassertransport auf die Wiese organisieren. Das Gießen wird sogar teilweise von der örtlichen Pfadfindergruppe übernommen. Auch bei unserer im letzten November angelegten Wildobsthecke im Stiftungswald der Stiftung Wald schafft Zukunft kam man ohne Bewässerung nicht aus, um den Anwuchs der Pflanzen zu garantieren. Hier wurde das Gießen vom Projektpartner übernommen. Das Gießen an sich kann allerdings unter bestimmten Umständen nicht den gewünschten Zweck erzielen und dabei verschwenderisch sein, weshalb es umso wichtiger ist bei der Pflanzung und Pflege der Jungbäume gewisse Faktoren zu berücksichtigen.

Der Brandenburger Sandboden hat bekanntermaßen keine besonders große Wasserhaltekapazität. Es ist also zunächst einmal wichtig die Jungbäume zu mulchen. Mulch hält das Wasser länger, kann es also über einen längeren Zeitraum der Pflanze verfügbar machen und schützt die Bäume vor Konkurrenzdruck anderer Pflanzen. Außerdem sollte man nur morgens oder abends gießen, wenn die Temperaturen niedriger sind als tagsüber und ein Teil des Wassers nicht einfach wieder verdunstet – eine Regel, die in der konventionellen Landwirtschaft teilweise nicht berücksichtigt wird und zu einem übermäßigen Wasserverbrauch führt. Langfristig ist es wichtig, die Böden darin zu unterstützen, Humus aufzubauen und dadurch die Wasserhaltekapazität zu steigern. Dies erreicht man durch schonende Bodenbearbeitung und Unterstützung von Mikroorganismen.

 

 

Für uns als Verein ist mittlerweile klar, dass wir, bevor wir ein Projekt starten, einen konkreten Plan für die Organisation von Wasser erarbeiten müssen. In Rägelin und Kyritz haben wir erst im Laufe der Projekte diese Frage geklärt und haben dadurch unnötige Ausfälle hinnehmen müssen und Zeit verloren. Wir befinden uns in einer Situation, in der Wasser nicht mehr selbstverständlich verfügbar ist oder „wie selbstverständlich“ vom Himmel fällt. Diesen Bedingungen müssen wir uns anpassen und effektive Lösungen finden, um unsere nachhaltigen Umweltschutzprojekte umzusetzen, die schlussendlich wieder zu einer Stärkung des natürlichen Wasserkreislaufs beitragen sollen.

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Streuobstwiese Kyritz – Ein Zwischenstand

Streuobstwiese Kyritz – Ein Zwischenstand

Durch die tatkräftige Unterstützung der Konfirmand*innen und Gemeindemitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz hatten wir ein sehr produktives Frühjahr auf der Streuobstwiese in Kyritz. Auch im Hinblick auf strukturelle Fragen und Ausrichtungen unserer Vereinsprojekte haben die gemeinsamen Arbeitseinsätze neue Gedanken anstoßen können.

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von re:generation e.V.

Es war bisher ein sehr ereignisreiches und erfolgreiches Frühjahr für unseren Verein. Bevor wir am letzten Aprilwochenende eine große Pflanzaktion bei unserem ersten Aufforstungsprojekt in Rägelin hatten, waren Februar und März vor allem von der Planung und Umsetzung unterschiedlicher Pflegemaßnahmen auf der Streuobstwiese in Kyritz geprägt. Wir haben die Baumstützen der Jungbäume entfernt, Baumscheiben freigelegt und gemulcht, alle Bäume geschnitten und gedüngt, aus dem entfernten Totholz Hecken angelegt, Insektenhotels gebaut und Vogelhäuser aufgehängt.

Das besondere an den Aktionen war, dass wir dieses Mal nicht alleine waren. Die Konfirmand*innen der Kirchengemeinde und Pfarrerin Anna Hellmich haben uns bei vielen der Aktionen tatkräftig unterstützt. Zum Obstbaumschnittkurs kamen außerdem mehrere Gemeindemitglieder, die größtenteils alle zum ersten Mal von der Streuobstwiese am Stadtrand erfuhren. Wir als Verein hatten umgekehrt die Möglichkeit, mit den Menschen in Kyritz in Kontakt zu treten, wodurch sich in Zukunft hoffentlich kürzere Kommunikationswege und neue Möglichkeiten einer effektiven Zusammenarbeit eröffnen. Dünger und Mulch für die Bäume konnten wir z.b. schon problemlos über Leute vor Ort organisieren und wir hoffen, dass wir auch für die regelmäßige Bewässerung der Bäume eine praktikable Lösung finden werden. Auch für die langfristigen Pflege- und Nutzungsperspektiven der Wiese waren diese Zusammentreffen sehr wichtig. Warum?

Die Ressourcen unseres ehrenamtlich strukturierten Vereins sind zurzeit noch stark begrenzt. In den zweieinhalb Jahren unseres Bestehens haben sich mittlerweile viele parallel laufende Projekte entwickelt, denen wir natürlich allen gerecht werden wollen. Der große Zeitaufwand der Projekte, und der gleichzeitige Wunsch, weitere Projekte zu planen und umzusetzen, hat uns deshalb in letzter Zeit dazu veranlasst, darüber nachzudenken, wann für uns ein Projekt „abgeschlossen“ ist. In Kyritz haben wir das Gefühl, dass durch die diesjährigen Aktionen, die Streuobstwiese und ihr Wert wieder zurück ins Bewusstsein der Menschen vor Ort gerückt wurde.  Unsere Aufgabe ist also vielleicht genau das: ein nachhaltiges Pflege- und Nutzungsprojekt zu initiieren, das ab einem bestimmten Zeitpunkt von den Leuten vor Ort übernommen wird, damit wir wiederum andere Projekte anstoßen können. Natürlich können und müssen wir perspektivisch auch vereinsintern strukturelle Veränderungen vornehmen, wenn wir weitere Projekte realisieren wollen, aber das ist vielleicht eher das Thema eines anderen Artikels.

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Hinterhof Symposium

Hinterhof Symposium

Anfang April fand das erste Vernetzungstreffen verschiedener zivilgesellschaftlicher Akteure aus Berlin und Brandenburg in Neuruppin statt.

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von re:generation e.V.

Das erste Mal seit unserer Vereinsgründung im Dezember 2019 haben wir am 2. April 2022 an einer öffentlichen Veranstaltung – dem 1. Hinterhof Symposium in Neuruppin (shoutout) – teilgenommen und in dessen Rahmen unsere aktuellen Projekte und Herausforderungen, vor denen wir stehen, präsentiert.

Zusammen mit weiteren zivilgesellschaftlich engagierten Initiativen wie, Fridays for Future Neuruppin, JWP „Mittendrin“ Neuruppin, JFZ Neuruppin, Walk of Care, Neuruppin bleibt bunt und Seebrücke Potsdam haben wir unterschiedliche gesellschaftliche Probleme angesprochen, an deren Lösungen wir als organisierte Zusammenschlüsse mitarbeiten wollen! Wir konnten uns dabei untereinander vernetzen, neue Bekanntschaften schließen, alte wiederauffrischen, und außerdem Feedback von außen einholen. Wie werden wir von außen wahrgenommen? Was gefällt den Leuten an uns? Was bleibt in unseren Formulierungen unklar? Wo ecken wir an? Auf diese Fragen haben wir durch das Feedback der Anwesenden Antworten erhalten und in diesem Sinne war die Teilnahme am 1. Hinterhof Symposium sehr erkenntnisreich und wird uns in den kommenden Monaten, in denen wir uns verstärkt mit unseren langfristigen Vereinszielen und –strategien auseinandersetzen werden, begleiten.

Warum haben wir uns erst jetzt aktiv in die Öffentlichkeit begeben? Der erste Grund liegt auf der Hand. Zwei Monate nach unserer Vereinsgründung begann die Corona-Pandemie, in der wir uns noch immer befinden, und die öffentliche Auftritte natürlich stark erschwert hat. Der zweite entscheidende Grund ist, dass man für eine Präsentation … etwas zum Präsentieren braucht.

Die letzten zweieinhalb Jahre haben wir uns deshalb vor allem damit beschäftigt, Zugang zu Flächen zu finden, auf denen wir mit Umweltschutzmaßnahmen aktiv werden, und auf denen wir erste Erfahrungen sammeln konnten. Denn klar war, dass bis zum Zeitpunkt unserer Gründung viele von uns wenig bis gar keine Praxiserfahrung hatten, und wir einen Lernprozess – „learning by doing“ – begonnen haben, in dem wir uns natürlich immer noch befinden. Gleichzeitig mussten wir Strukturen aufbauen, in denen wir die Projektplanung so integrativ und partizipativ, wie möglich, angehen konnten. Mittlerweile können wir sagen, dass wir einige Projekte umgesetzt haben – manche mit weniger, manche mit mehr Erfolg – und dadurch wichtige Erfahrungen sammeln konnten, die wir in zukünftigen Projekten gewinnbringend einsetzen können.

Allerdings hat die Dauerbeschäftigung mit der akuten Projektplanung es selten zugelassen, dass wir uns als Verein – in dem mittlerweile ca. 30 Mitglieder regelmäßig aktiv mitarbeiten – eine langfristige Vereinsperspektive zu formulieren. Natürlich sind die Ziele in unserer Satzung beschrieben und wir verständigen uns regelmäßig über Visionen und langfristige Perspektiven. Allerdings haben wir es bisher nicht geschafft, diese in einer organisierten Veranstaltung nur zu diesem Zweck konkret zu erarbeiten und festzuhalten. In den letzten Monaten sind viele neue Leute Teil des Vereins geworden, die neue Ideen und Perspektiven mitbringen.

Die Rückmeldungen beim Hinterhof Symposium haben uns gezeigt, dass es für uns an dieser Stelle notwendig ist, unsere Haltungen, Ziele und Vorhaben klarer auszuarbeiten und darzustellen. Deshalb planen wir für den Sommer ein großes Event, das uns den Rahmen geben soll, diese Anliegen intern klären zu können.

Als junger Verein stehen wir vor der Herausforderung, uns eine Position in der Gesellschaft zu erarbeiten, aus der heraus wir so viele Projekte, wie möglich, in unserem Sinne initiieren und mitgestalten können. Dafür ist es elementar, als kompetente*r Ansprechpartner*in wahrgenommen zu werden. In dieser Hinsicht sind wir natürlich immer noch viel Rechenschaft schuldig. Außerdem müssen wir uns darüber bewusst sein, aus welcher Position heraus wir Kritik üben, wen wir damit möglicherweise vor den Kopf stoßen, wen wir dadurch als potentielle Kooperationspartner*innen gewinnen oder verlieren?

Diese Dinge sind Teil eines Aushandlungsprozesses, dem wir und in diesem Jahr verstärkt widmen wollen. 

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Kommentar Verein

Großes Danke

2021

#regeneratetheworld #thinkgrowthdifferently #machtechdreckig

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von Re:Generation e.V.

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Im Laufe der letzten Wochen haben wir im Vorstand die diesjährigen Aktionen besprochen und sie letzten Sonntag bei unserer Mitgliedervollversammlung zusammen mit den Mitgliedern ausführlich ausgewertet. Das Stimmungsbild war glücklicherweise überwiegend positiv.

In den zwei Jahren, die unser Verein mittlerweile existiert, ist das Zutrauen in die Umsetzbarkeit von konkreten Umweltschutzprojekten stark gewachsen, was sich im Aktivbleiben und Aktivwerden  vieler Mitglieder wiederspiegelt. Das ist umso bemerkenswerter, weil die letzten zwei Jahre natürlich auch im Schatten einer Pandemie standen, die eigentlich genauso gut zum Passivwerden hätte verdammen können. Dabei ist die Pandemie symptomatisch für ein schon vorher ab und zu aufblitzendes Gefühl der Ohnmacht im Angesicht globaler und hochkomplexer Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüberstehen. Der Verein soll eine Möglichkeit sein, sich aus dieser Ohnmacht zu befreien, aktiv zu werden und nicht als Individuum, sondern als Kollektiv zu agieren und damit mehr Schlagkraft zu entwickeln. Klar ist aber auch, dass wir immer noch viel dazulernen müssen, um unsere Projekte erfolgreich zu gestalten und unseren Einflussbereich sukzessiv zu erweitern – das haben die Auswertungen unserer diesjährigen Aktionen gezeigt. Das besondere Augenmerk unserer Planung für 2022 soll deshalb darauf liegen, unsere Arbeitsabläufe innerhalb des Vereins, die Planung und Durchführungen der Arbeitseinsätze und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu professionalisieren. Das respektvolle, soziale Miteinander, das den Verein ausmacht und zusammenhält, wird dabei trotzdem die Basis von allem bleiben.

Vereinsleben

In den letzten Monaten haben wir einen monatlich stattfindenden Stammtisch etabliert, bei dem sich Vereinsmitglieder und Interessent*innen über bevorstehende Aktionen und neue Entwicklungen austauschen können. Dabei wird neben der inhaltlichen Arbeit auch das leibliche Wohl durchaus mitberücksichtigt. Diese Treffen wollen wir im neuen Jahr weiter kultivieren. Außerdem wird es, wie auch in diesem Jahr, ein Vereins-Sommerfest geben, an dessen Planung und „Durchführung“ jeder und jede herzlich eingeladen ist!

Obwohl das soziale Miteinander im Verein sehr harmonisch abläuft, gibt es in der inhaltlichen Kommunikation zwischen den verschiedenen Arbeitskreisen und auch zwischen Vorstand und Mitgliedern Verbesserungsbedarf. Diese Kommunikationsprozesse wollen wir zukünftig professionalisieren, um allen Mitgliedern einen geordneten Überblick über die Abläufe und Inhalte des Vereins zu ermöglichen. Daraus könnte auch der AK Öffentlichkeitsarbeit viel Produktives ziehen.

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit

Neben der Organisation der vereinsinternen Kommunikation steht natürlich weiterhin die Kommunikation mit der Öffentlichkeit im Fokus des AK’s. Die konsequente Pflege der Social Media-Plattformen und der Internetseite und das Erstellen von Informationsflyern und Merchandise sind konkrete Vorhaben für das nächste Jahr. Außerdem wollen wir einen Reportage/Dokumentar-Film produzieren, der die Aktionen auf der Streuobstwiese in Kyritz über ein Jahr lang begleitet. Es soll aber bei keiner reinen Selbstdarstellung bleiben, sondern auch weitere Stimmen und Akteur*innen aus dem Gebiet der Streuobstwiesenpflege miteinbeziehen und damit das Thema und seine Bedeutung für den Artenschutz ausführlich besprechen.

Arbeitskreis Streuobst

Bei unserem ersten Streuobstwiesenprojekt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz stehen im nächsten Jahr viele Aktionen an. Zunächst werden wir im Frühjahr einen ersten Obstbaumschnitt vornehmen, der den Altbestand verjüngen und die jüngeren Bäume stärken soll. Außerdem soll eine Kartierung, eine genaue Bestandsaufnahme des Geländes und ein ganzjähriges Monitoring der Flora und Fauna auf dem Gelände erfolgen. Die wissenschaftliche Begleitung unserer Projekte ist entscheidend, um für zukünftige Projekte konkrete Schlüsse bezüglich anstehender Maßnahmen ziehen zu können. Des Weiteren ist geplant, mehrere Honigbienenvölker auf die Fläche zu stellen und im Herbst ein Erntefest zu feiern. Generell ist das Miteinbeziehen der Gemeinde für das Gelingen des Projekts sehr wichtig, da wir bei der Umsetzungen mancher Maßnahmen auf Hilfe angewiesen sind. Auch in Zusammenarbeit mit der Stiftung Wald schafft Zukunft steht im Raum, ein Streuobst-Projekt anzugehen, nachdem wir diesen November eine Wildobsthecke in den Kiefernwald der Stiftung gepflanzt haben. Das Anliegen der Stiftung ist es, den bestehenden Kieferwald in einen robusten Mischwald umzustrukturieren.

Arbeitskreis Aufforstung

Einen robusten Mischwald wollen wir auch auf unserem Project#1 etablieren. Wie dieses Ziel zu erreichen ist, muss von Jahr zu Jahr neu ausgelotet werden, da es sich um eine sehr anspruchsvolle Fläche handelt, bei der Planänderungen in der Zielsetzung nicht ausgeschlossen sind. Im Frühjahr werden wir daher zunächst ein genaues Monitoring der Fläche vornehmen, um den Erfolg der letzten Pflanzungen nachvollziehen zu können. Ausgehend von diesen Erkenntnissen werden wir die weiteren Maßnahmen für das laufende Jahr planen. Fest steht schon, dass wir erneut Pappeln pflanzen werden, weil hier schon ein signifikanter Ausfall abzusehen ist. Auch wenn bei Project#1 der Einsatz von größeren Maschinen durch die Bodenbeschaffenheit erschwert wird, ist die Beschaffung von Geräten zur Bearbeitung unserer Flächen auch ein Anliegen das AK‘s, das auch der AK Streuobst formuliert hat. Sie sollen dabei helfen, unsere Abläufe bei anstehenden Arbeitseinsätzen zu professionalisieren. Spätestens bei der Bearbeitung eigener Flächen wären wir auch auf eigene Gerätschaften angewiesen.

Eigene Fläche

Die Frage, ob wir uns als Verein um eigene Flächen zur Auf- bzw. Durchforstung bemühen sollten, wurde schon im Vorfeld und dann nochmal bei der Mitgliederversammlung diskutiert. Die langfristige Bindung an die Flächen, die durch einen Kauf auf unbestimmte Zeit im Besitz des Vereins bleiben würden, war ein wichtiges Argument für einen Kauf. Die Rechte und Pflichten, die mit einem Waldbesitz einhergehen wurden thematisiert und auch Möglichkeiten, wie wir dieses Anliegen finanzieren könnten. Erste Kontakte zu Waldbesitzer*innen bestehen und wir werden im Laufe des Jahres unsere Möglichkeiten weiter ausloten. Fest steht, dass die Vorstellung, selbstständig, unabhängig und langfristig eigene Aufforstungsprojekte durchführen zu können, sehr verlockend ist. Das soll bei Weitem kein Argument gegen das Fortführen unserer aktuellen Zusammenarbeiten mit unseren Projektpartner*innen darstellen, aber könnte zukünftig ein weiterer Bestandteil unserer Vereinsstrategie werden.

Danke!

In diesem Sinne bedanken wir uns nochmal bei Herrn Cristian Wenger-Rosenau, der Stiftung Wald schafft Zukunft und der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz, sowie bei allen Kooperationspartner*innen unserer diesjährigen Adventsverlosungen homemade, der Ölmühle Katerbow, der Kulturimkerei Neuruppin und beim Barnimer Brauhaus.

Und ein großer Dank geht natürlich noch an alle Mitglieder, die den Verein am Leben halten! Wie oben schon anklang, kann man mit so einer aktiven Beteiligung nur zuversichtlich ins Neue Jahr blicken! Ride on!

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Projekte

Streuobstwiese Kyritz

Streuobstwiese Kyritz

Anfang dieses Jahres hat der frisch gegründete Arbeitskreis Streuobst seine Arbeit aufgenommen und sich im Umland Berlins auf die Suche nach ungenutzten und verwilderten Streuobstwiesen gemacht.

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von Re:Generation e.V.

Eine gepflegte Streuobstwiese ist ein Refugium für Biodiversität und zeichnet sich als besondere Kulturlandschaft vor allem durch einen schonenden Umgang mit ihrer unmittelbaren Umwelt aus. Durch die Pflege können diese Biotope auf längere Sicht erhalten werden. Trotzdem sieht man vielerorts vermehrt verwilderte und ungenutzte Streuobstwiesen, was u.a. daran liegt, dass die Anwohner_innen nicht mehr auf ihre Funktion als Nahrungsquelle angewiesen sind. Unser Verein will dabei helfen, die Streuobstwiesen und ihre wichtigen Funktionen für Mensch und Umwelt zu erhalten.

Um dieses Vorhaben umsetzen zu können, haben wir im Januar Briefe an alle Gemeinden in Ostprignitz-Ruppin geschickt, in denen wir unsere Pläne vorgestellt, und uns nach potentiell pflegebedürftigen Streuobstwiesen in den jeweiligen Gemeinden erkundigt haben. Viele Gemeinden reagierten mit Interesse auf das Angebot unserer Zusammenarbeit, weil auch ihnen dieses Anliegen am Herzen lag, aber bisher nicht umzusetzen war.

Erster Besuch der Streuobstwiese

Startphase

Die konkreteste Möglichkeit für eine Zusammenarbeit in diesem Jahr ergab sich letztlich mit der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz. Relativ schnell nach unserer Kontaktaufnahme konnten wir zusammen mit der Gemeindepfarrerin Anna Hellmich eine erste Begehung der gemeindeeigenen Streuobstwiese am Stadtrand der Kreisstadt unternehmen. Bei diesem herzlichen ersten Treffen führte uns Frau Hellmich über das verwilderte Gelände, was den Anwohner_innen lange Zeit als Kleingartenanlage zur Verfügung stand, aber als solche nicht mehr genutzt wird. Neben riesigen alten Walnuss- und Kirchbäumen und erst vor ca. 3 Jahren gepflanzte Apfel- und Birnenbäumen, prägten vor allem die alten Parzellenzäune, die verwilderte Wiese und alte Bauwagen das Bild der Fläche. Nach der Begehung konnten wir auf Grundlage dieser ersten Bestandsaufnahme im AK Streuobst unser Konzept für die Fläche entwickeln, das u.a. folgende Punkte beinhaltete:

Baumbestand

30 ca. 15-jährige Obstbäume (Apfel u. Kirsche) 26 ältere Obstbäume (Kirsche, Apfel, Pflaume, Birne) 5 große Walnussbäume Zahlreiche Koniferen, Sträucher, Beeren

Maßnahmen

Entfernen der Zäune - Schnitt der Wiese -Totholzhecken anlegen - Entrümpelung des Geländes - Neupflanzungen

Nachdem wir unser Konzept ausgearbeitet und es zusammen mit der Kirchengemeinde diskutiert hatten, konnten wir einen über zunächst zwei Jahre laufenden Bewirtschaftungsvertrag aufsetzen, und danach beginnen, den Zustand der Wiese zu verbessern.

Den ersten großen Arbeitseinsatz hatten wir diesen August. Zusammen mit 12 Vereinsmitgliedern entfernten wir bei hochsommerlichen Temperaturen die alten Parzellenzäune, um eine übersichtliche, zusammenhängende Fläche zu schaffen. Außerdem sammelten wir das Totholz auf der Fläche, errichten erste provisorische Totholzhecken für Insekten, entrümpelten die Bauwagen, rissen einen alten Unterstand ab und mähten das Gras um den Bäumen. In den Folgemonaten konnten durch der Unterstützung eines Gemeindemitglieds auch die restlichen Teile der Wiese gemäht werden. Im Anschluss an unseren Arbeitseinsatz hatten wir noch unser vereinsinternes Sommerfest auf dem Grundstück eines Mitglieds.

Nächste Schritte

Entscheidend für unser Ziel, die Streuobstwiese zu erhalten, ist die Maßnahme des Obstbaumschnittes/Verjüngungsschnittes, die wir im Frühjahr angehen wollen. Hierbei werden tote Äste entfernt, der Wuchs neuer Äste angeregt und der Baum in Form gebracht, um widerstandsfähig zu bleiben. Weiterhin wollen wir noch ein paar weitere Obstbäume auf die Fläche pflanzen, um die Sortenvielfalt zu erhöhen und zusätzlich noch eine Blühwiese aussäen. Hierfür sind wir auf der Suche nach Projektpartnern in der Umgebung, die bereit wären, eine Patenschaft für einen Baum zu übernehmen. Das Erntefest, das für den Herbst des kommenden Jahres geplant ist, soll eine Veranstaltung für alle Beteiligten des Projekts werden – Gemeindemitgliedern, Paten, Vereinsmitgliedern, Freunden und Bekannten. Dann werden wir im besten Fall volle Obstbäume und Bienenkolonien auf der Fläche sehen, die ein Gemeindemitglied dort ab nächstem Jahr aufstellen will.

Dieses Jahr war ein guter Anfang für unser erstes Streuobst-Projekt! Wir freuen uns auf die nächsten Aktionen und auf eine weiterhin konstruktive und produktive Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz!

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Projekte

Project#1 Jahresrückblick

Project#1 Rückschau

Seit über einem Jahr kümmern wir uns um eine Fläche in Rägelin, Brandenburg. Hier berichten wir von Erfolgen, Learnings und wie wir uns Project#1 in Zukunft vorstellen

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von re:generation e.V.

Unser erstes Aufforstungsprojekt Project#1 stellte uns im letzten Jahr vor viele Herausforderungen. Wir mussten Misserfolge verkraften, die Gründe dafür auswerten und Pläne ändern und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist das Projekt dieses Jahr vorangekommen. Die schlechten Bodenverhältnisse vor Ort zwingen uns dazu, neue, kreative Ansätze für die Fläche auszuprobieren. Die Erkenntnisse, die wir aus diesen Erfahrungen ziehen, werden auch für unsere zukünftige Arbeit am Standort Brandenburg von großer Bedeutung sein. Trotz aller theoretischen Überlegungen, haben wir dieses Jahr aber auch vieles in die Praxis umsetzen können.

 

Aktionen

Unsere erste Pflanzaktion hatten wir dieses Jahr am 29. März auf unserer Aufforstungsfläche in Rägelin. 1600 einjährige Kiefern haben wir dort mit der Unterstützung von 26 (!) Vereinsmitgliedern bei sehr wechselhaftem Frühlingswetter in die Erde gebracht. Mitten in der dritten Corona-Welle haben wir erst lange überlegt, ob wir die Aktion überhaupt durchführen können. Schlussendlich haben wir uns dann aber dafür entschieden, weil die Pflanzung der Kiefern für das Gelingen des Projektes sehr wichtig ist und daher kein zeitlicher Aufschub möglich war. Um in der angespannten Pandemielage trotzdem die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, hat jeder Teilnehmende vor der Aktion einen Corona-Test gemacht. So konnten wir relativ unbeschwert an der frischen Luft unsere Pflanzaktion an einem Tag durchziehen.

Ein Vereinsmitglied hat den Tag mit seiner Kamera begleitet und dokumentiert. Aus dem Material haben wir im Anschluss einen kleinen Film geschnitten, der unseren Verein und unsere Ziele vorstellt. Vielen Dank dafür auch an Sinan Köylü, der uns für die Vertonung seine Stimme geliehen hat!

Erkenntnisse

Nach einem Monitoring der Fläche im Sommer diesen Jahres mussten wir leider feststellen, dass ein großer Anteil der Pappeln, die wir im Herbst 2020 gepflanzt hatten, nicht angewachsen ist. Dafür gibt es vermutlich unterschiedliche Gründe. Zum einen waren die populus tremula zum Zeitpunkt der Pflanzung bereits 3-jährig und wurden in der Baumschule unter besseren Substratbedingungen herangezogen. Andererseits könnten unsere Maßnahmen der Substratverbesserung (Anreicherung der Erde mit Pferdemist und Bentonit), die wir aufgrund der schlechten Bodenbedingungen vor Ort anwenden wollten, zu einer erhöhten Salzkonzentration im Boden geführt haben, die die jungen Wurzeln der Pflanzen nicht vertrugen. Aus diesen Fehlern werden wir für die nächsten Pflanzungen lernen!

Der Ausfall der Pappeln, die durch ihre robuste und schnellwachsende Art eine Schutzzone für die anderen Jungbäume auf der Fläche bilden sollten, führte dazu, dass wir eine eigentlich für den Herbst 2021 geplante Pflanzung drei weiterer Laubbaumarten verschieben mussten. Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr die Ausfälle durch Neupflanzungen unter besseren Bedingungen kompensieren können. Außerdem werden die Kiefern bis dahin auch gewachsen sein und einige der Schutzeigenschaften übernehmen.

Die Kiefern sind größtenteils angewachsen. Eine adäquate Bestandsaufnahme lässt sich allerdings erst nächsten Februar durchführen, wenn das über den Sommer gewachsene Gras abgestorben ist. Denn zurzeit liegt ein Teil der jungen Kiefern unter dem Gras, was die Auswertung der Aktion zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich macht. Erkenntnisse, die wir aber trotzdem schon ableiten können, sind, dass es bei der nächsten Pflanzung wichtig sein wird, Baumscheiben für jede einzelne Pflanze anzulegen, die den Wuchs von Konkurrenzpflanzen in der unmittelbaren Umgebung verhindern können.

 

Es ist eine herausfordernde Fläche für ein erstes Projekt und die Misserfolge machen uns bewusst, dass wir noch viel lernen müssen, um effektiver zu werden. Die Herausforderungen, die uns auf dieser Fläche begegnen sind aber auch Anlass, innovative und kreative Lösungen für Flächen dieser Art zu erforschen und zu finden, denn die Bodenbeschaffenheit in vielen Teilen Brandenburgs wird sich durch die laufenden klimatischen Veränderungen nicht von selbst verbessern. 

Wir danken unserem Projektpartner Christian Wenger-Rosenau, dass wir uns bisher und weiterhin auf dieser Fläche ausprobieren können!

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Projekte

Zusammenarbeit mit der Stiftung Wald schafft Zukunft

Zusammenarbeit mit der Stiftung Wald schafft Zukunft

Pflanzung einer Wildobsthecke in Lellichow am ersten Adventswochenende

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von re:generation e.V.

So taufrisch, wie das Wetter am gestrigen Samstagmorgen, ist auch dieser Blogartikel am 1. Advent. Gestern verschlug es uns bei winterlichen Temperaturen mal wieder in die Nähe von Kyritz in einen Kiefernwald. Dort haben wir im Rahmen unseres ersten gemeinsamen Projekts mit der Stiftung Wald schafft Zukunft eine Wildobsthecke auf einer brachliegenden Fläche gepflanzt. 

Um 7 Uhr morgens machte sich ein Trupp aus Berlin per Zug auf den Weg in den Norden Brandenburgs, ein zweiter Trupp konnte vor Ort dazu stoßen, sodass insgesamt 16 wackere Vereinsmitglieder bei der Aktion dabei waren und die Aktion zu einem vollen Erfolg wurde! Das soll aber nur das erste von mehreren Projekten in Zusammenarbeit mit der Stiftung gewesen sein.

Im vergangenen Jahr haben wir viele neue Projektpartner gefunden, die es uns als kleinen Verein ohne eigene Flächen ermöglichen, Praxiserfahrungen im Bereich Projektentwicklung und in der praktischen Umsetzung dieser Projekte zu sammeln. Einer dieser wichtigen neuen Partner ist seit diesem Jahr die Stiftung Wald schafft Zukunft, die im beschaulichen Lellichow in der der Nähe von Kyritz 280ha Wald besitzt.

Der Kontakt besteht seit 2020, aber die ersten konkreten Gespräche über gemeinsame Projekte wurden erst in diesem Jahr aufgenommen. Die Stiftung wurde nach der ersten Pflanzaktion unseres Aufforstungsprojekts Project#1 in Rägelin auf uns aufmerksam, als eine Lokal-Zeitung über uns berichtete. Daraufhin meldete sich das Ehepaar Hälker, das der Stiftung vorsitzt, bei uns und wir verabredeten ein erstes Treffen im Frühjahr dieses Jahres. Hierbei führte man uns an einem Nachmittag durch den stiftungseigenen Wald, der lange ausschließlich der Holzgewinnung diente. Seit der Wald im Besitz der Stiftung ist, liegt der Fokus allerdings nicht mehr auf dem wirtschaftlichen Nutzen des Waldes, sondern allein auf dem Natur- und Artenschutz. In diesem Sinne besprachen wir Möglichkeiten der Zusammenarbeit und planten im Anschluss an das Treffen in unterschiedlichen Arbeitskreisen drei mögliche Projekte:

Streuobst

Durch den Stiftungswald fließt ein kleiner Bach, der eine Senke ohne viel Baumbestand gebildet hat. Auf dieser Fläche würde es sich anbieten, Obstbäume zu pflanzen, die dort auf relativ guten Böden mit direkter Sonneneinstrahlung stehen könnten.

Agroforst

Weiterhin haben wir vorgeschlagen, auf den anliegenden Ackerflächen ein erstes kleines Agroforstprojekt zu starten.

Aufforstung

Das erste Projekt, auf das wir uns in den letzten Wochen konzentriert haben, und das wir gestern gemeinsam umsetzen konnten, ist wie oben erwähnt, die Pflanzung einer Wildobsthecke auf einer Lichtung inmitten des Kiefernwaldes.

180 kleine Bäume und Sträucher 12 verschiedener Arten (u.a. Holunder, Walnuss, Schlehe, Holzapfel) sollen in den kommenden Jahren zu einer robusten, dichten und vielfältigen Hecke wachsen, die vielen Vogelarten und anderen Tieren Nahrung bieten soll, die es in Kiefernwäldern sonst nicht gäbe. Von da sollen sich die einheimischen, den Standortbedingungen angepassten Pflanzensorten weiter über die Waldfläche ausbreiten und den Wald so zu einem diversifizierten Lebensraum werden lassen.

Natürlich werden dafür noch weitere Maßnahmen nötig sein, von denen wir oben schon zwei genannt haben. Wir sind zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr weitere Projekte mit der Stiftung Wald schafft Zukunft in die Tat umsetzen können und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

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Kommentar

Tag des Baumes

Zum deutschen Tag des Baumes

Wir möchten uns heute ganz dem deutschen Wald widmen. Wem gehört eigentlich der Wald und warum braucht es Organisationen, wie uns in Brandenburg, die sich dem Thema Aufforstung und der  Erhaltung von Wäldern verschrieben haben?

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von Hannah & Sarina

Im Jahr 1952 begründete die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gemeinsam mit dem damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss den ersten “Tag des Baumes” in Deutschland, indem sie einen Ahornbaum in Bonn pflanzten. Dieser Tag soll dazu dienen, sich auf die Relevanz der Bäume für Mensch und Umwelt zu besinnen und zu erkennen, dass Bäume schon ziemlich genial sind.

Der Wald in Deutschland

In Deutschland sind ca. 32% der Fläche bewaldet. Er ist gleichzeitig ein Ort der Erholung, des Artenschutzes und der industriellen Nutzung. Dabei gehören dem Bund ca. 4%, öffentlichen Körperschaften, wie Städten, Kommunen oder Stiftungen ca. 19% und den Ländern weitere 29%. 48% des Waldes sind in Privatbesitz, angeführt von Familie Thurn und Taxis, die alleine ca. 19.000 Hektar verwalten. Hier der obligatorische Fußballfeldvergleich: das sind 26.610 Fußballfelder! Dominierende Baumarten in Deutschland sind Nadelbäume, wie die Fichte (25%) und die Kiefer (23%), gefolgt von der Rotbuche (16%) und der Eiche (11%). 

Für unser Klima ist der Wald wirklich wichtig: sowohl Bäume, als auch der Humus binden CO2. Bei Bäumen spielen dabei die Art, das Alter und der Standort eine entscheidende Rolle. Der deutsche Wald bindet laut der dritten Bundeswaldinventur 2012 (die vierte startete übrigens zu Beginn April 2021) 1,169 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in lebenden Bäumen und im Totholz – das sind ca. 4,3 Mrd Tonnen CO2. Zum Vergleich: 2019 wurden in Deutschland 805 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen.  Dabei ist der Wald, insbesondere klimarobuste Mischwälder, eine Senke und entlastet die Atmosphäre jährlich um rund 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Als Faustformel gilt: Ein Hektar Wald speichert pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 10-12 Tonnen CO2. 

Nach wie vor gefährden “neuartige Waldschäden” die Wälder, was beispielsweise durch die Kronenverlichtung erkenntlich wird. “Bei der Fichte und Buche ist seit 2020 eine deutliche Zunahme der Kronenverlichtung festzustellen”, nur 21% der Bäume weisen diese nicht auf, was damit das schlechteste Ergebnis seit Beginn der Messungen 1984 darstellt (NABU). Kronenverlichtung ist ein Symptom. Besonders immer häufigere Dürrejahre und Krankheit- bzw. Insektenbefälle, wie der Borkenkäfer, setzen unserem Wald schwer zu.

Und in Brandenburg?

In unserem Heimatbundesland Brandenburg sind 37% der Fläche bewaldet. 2020 war das dritte Trockenjahr infolge, was Schäden an Bäumen und die Gefahr von Waldbränden erhöht. Gegensätzlich zum Deutschlandtrend verbesserte sich der Zustand des Brandenburger Waldes im Vergleich zu den Vorjahren. Mit 25% deutlich geschädigter Bäume in der Stichprobe ist dies aber immer noch besorgniserregend. 

Wir vom Re:Generation e.V. sind der Auffassung, dass Waldschutz im Kleinen anfängt und setzen uns daher für Aufforstung in Brandenburg ein. Unser Project#1 ist unsere erste Fläche, auf der wir einen klimaresilienten Mischwald planen.

Für alle, die sich weiter mit dem Thema Wald und Waldnutzung auseinandersetzen möchten, verlinken wir hier unsere genutzten Quellen und legen euch die interaktive Karte des Global Forest Monitoring Projects ans Herz.

Unsere Quellen
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Projekte

Project #1 – Zweite Pflanzung

Project#1 - Zweite Pflanzung

1600 Pinius sylvestris wachsen nun als Pionierbaumart


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von re:generation e.V.

Nachdem wir unsere zweite Pflanzung mehrmals wegen Wetter und Bodenfrost vertagen mussten, konnten wir an diesem Wochenende endlich wieder auf das Feld. Systematisch wurden 1600 einjährige Kiefern auf der knapp ½ Hektar großen Fläche gesetzt. Das heißt 1600 mal: Grasnarbe entfernen, Erde einstechen, Kiefer setzen, festtreten, angießen und weiter.

Die gepflanzten Kiefern sind ein Mittel zum Zweck. Sie werden unseren anderen Bäumen Schutz vor der Sonne bieten. Im  Herbst kommen dann weitere Laubbäume, die für Artenvielfalt und Biodiversität in der Region von großer Bedeutung sind. 

Ehrenamtliche Aktivitäten dürfen in Brandenburg zu Corona-Zeiten auch zu mehreren Personen durchgeführt werden. Unsere 26 Helfer*innen mussten dennoch einen negativen Test vorlegen, Abstand halten und wurden in kleine Gruppen eingeteilt, um Kontakte so gut wie möglich zu vermeiden. Nur für das gemeinsame Foto versammelten wir uns dafür mit Masken. Safety first!

Ein weiteres Highlight des Tages: Wir wurden von Aghyad begleitet, einem professionellen Kameramann. Er setzt unsere Pflanzaktion in Szene, mehr hierzu gibt es bald zu sehen.

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Neue Mitglieder

Re:Generation wächst

Am Sonntag hießen wir unseren neuen Mitglieder willkommen

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von re:generation e.V.

Es geht voran!

Natürlich hätten wir unsere neuen Mitglieder viel lieber persönlich in unserem Verein begrüßt. Durch die aktuellen Umstände konnten wir unser Mitgliedertreffen leider nur via Zoom-Konferenz veranstalten. Doch es gab natürlich auch einen Vorteil daran: Keiner von uns musste bei diesen eisigen Temperaturen das warme Zimmer verlassen. Ein Glück 🙂

In diesem Meeting hatten alle unseren neuen Mitglieder die Chance, sich tiefer mit dem Verein auseinander zu setzen. Es wurden unsere bisherigen Arbeitskreise Forst, Agroforst, Streuobst, Social Media und Förderungen vorgestellt und über neue Ziele und Visionen für den Verein geredet. So hatte jeder die Möglichkeit für sich selbst zu entscheiden, wie er sich und seine persönlichen Interessen in den Verein mit einbringen kann.

Wir haben uns jedenfalls über alle neuen und bekannten Gesichter gefreut und sind heiß die Arbeit wieder in Angriff zu nehmen!

Falls auch Ihr Interesse habt und euch bei Re:Generation engagieren wollt, meldet euch einfach über das Kontaktformular oder unsere Social Media Kanäle!

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