2021
#regeneratetheworld #thinkgrowthdifferently #machtechdreckig

von Re:Generation e.V.
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Im Laufe der letzten Wochen haben wir im Vorstand die diesjährigen Aktionen besprochen und sie letzten Sonntag bei unserer Mitgliedervollversammlung zusammen mit den Mitgliedern ausführlich ausgewertet. Das Stimmungsbild war glücklicherweise überwiegend positiv.
In den zwei Jahren, die unser Verein mittlerweile existiert, ist das Zutrauen in die Umsetzbarkeit von konkreten Umweltschutzprojekten stark gewachsen, was sich im Aktivbleiben und Aktivwerden vieler Mitglieder wiederspiegelt. Das ist umso bemerkenswerter, weil die letzten zwei Jahre natürlich auch im Schatten einer Pandemie standen, die eigentlich genauso gut zum Passivwerden hätte verdammen können. Dabei ist die Pandemie symptomatisch für ein schon vorher ab und zu aufblitzendes Gefühl der Ohnmacht im Angesicht globaler und hochkomplexer Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüberstehen. Der Verein soll eine Möglichkeit sein, sich aus dieser Ohnmacht zu befreien, aktiv zu werden und nicht als Individuum, sondern als Kollektiv zu agieren und damit mehr Schlagkraft zu entwickeln. Klar ist aber auch, dass wir immer noch viel dazulernen müssen, um unsere Projekte erfolgreich zu gestalten und unseren Einflussbereich sukzessiv zu erweitern – das haben die Auswertungen unserer diesjährigen Aktionen gezeigt. Das besondere Augenmerk unserer Planung für 2022 soll deshalb darauf liegen, unsere Arbeitsabläufe innerhalb des Vereins, die Planung und Durchführungen der Arbeitseinsätze und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu professionalisieren. Das respektvolle, soziale Miteinander, das den Verein ausmacht und zusammenhält, wird dabei trotzdem die Basis von allem bleiben.
Vereinsleben
In den letzten Monaten haben wir einen monatlich stattfindenden Stammtisch etabliert, bei dem sich Vereinsmitglieder und Interessent*innen über bevorstehende Aktionen und neue Entwicklungen austauschen können. Dabei wird neben der inhaltlichen Arbeit auch das leibliche Wohl durchaus mitberücksichtigt. Diese Treffen wollen wir im neuen Jahr weiter kultivieren. Außerdem wird es, wie auch in diesem Jahr, ein Vereins-Sommerfest geben, an dessen Planung und „Durchführung“ jeder und jede herzlich eingeladen ist!
Obwohl das soziale Miteinander im Verein sehr harmonisch abläuft, gibt es in der inhaltlichen Kommunikation zwischen den verschiedenen Arbeitskreisen und auch zwischen Vorstand und Mitgliedern Verbesserungsbedarf. Diese Kommunikationsprozesse wollen wir zukünftig professionalisieren, um allen Mitgliedern einen geordneten Überblick über die Abläufe und Inhalte des Vereins zu ermöglichen. Daraus könnte auch der AK Öffentlichkeitsarbeit viel Produktives ziehen.
Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit
Neben der Organisation der vereinsinternen Kommunikation steht natürlich weiterhin die Kommunikation mit der Öffentlichkeit im Fokus des AK’s. Die konsequente Pflege der Social Media-Plattformen und der Internetseite und das Erstellen von Informationsflyern und Merchandise sind konkrete Vorhaben für das nächste Jahr. Außerdem wollen wir einen Reportage/Dokumentar-Film produzieren, der die Aktionen auf der Streuobstwiese in Kyritz über ein Jahr lang begleitet. Es soll aber bei keiner reinen Selbstdarstellung bleiben, sondern auch weitere Stimmen und Akteur*innen aus dem Gebiet der Streuobstwiesenpflege miteinbeziehen und damit das Thema und seine Bedeutung für den Artenschutz ausführlich besprechen.
Arbeitskreis Streuobst
Bei unserem ersten Streuobstwiesenprojekt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz stehen im nächsten Jahr viele Aktionen an. Zunächst werden wir im Frühjahr einen ersten Obstbaumschnitt vornehmen, der den Altbestand verjüngen und die jüngeren Bäume stärken soll. Außerdem soll eine Kartierung, eine genaue Bestandsaufnahme des Geländes und ein ganzjähriges Monitoring der Flora und Fauna auf dem Gelände erfolgen. Die wissenschaftliche Begleitung unserer Projekte ist entscheidend, um für zukünftige Projekte konkrete Schlüsse bezüglich anstehender Maßnahmen ziehen zu können. Des Weiteren ist geplant, mehrere Honigbienenvölker auf die Fläche zu stellen und im Herbst ein Erntefest zu feiern. Generell ist das Miteinbeziehen der Gemeinde für das Gelingen des Projekts sehr wichtig, da wir bei der Umsetzungen mancher Maßnahmen auf Hilfe angewiesen sind. Auch in Zusammenarbeit mit der Stiftung Wald schafft Zukunft steht im Raum, ein Streuobst-Projekt anzugehen, nachdem wir diesen November eine Wildobsthecke in den Kiefernwald der Stiftung gepflanzt haben. Das Anliegen der Stiftung ist es, den bestehenden Kieferwald in einen robusten Mischwald umzustrukturieren.
Arbeitskreis Aufforstung
Einen robusten Mischwald wollen wir auch auf unserem Project#1 etablieren. Wie dieses Ziel zu erreichen ist, muss von Jahr zu Jahr neu ausgelotet werden, da es sich um eine sehr anspruchsvolle Fläche handelt, bei der Planänderungen in der Zielsetzung nicht ausgeschlossen sind. Im Frühjahr werden wir daher zunächst ein genaues Monitoring der Fläche vornehmen, um den Erfolg der letzten Pflanzungen nachvollziehen zu können. Ausgehend von diesen Erkenntnissen werden wir die weiteren Maßnahmen für das laufende Jahr planen. Fest steht schon, dass wir erneut Pappeln pflanzen werden, weil hier schon ein signifikanter Ausfall abzusehen ist. Auch wenn bei Project#1 der Einsatz von größeren Maschinen durch die Bodenbeschaffenheit erschwert wird, ist die Beschaffung von Geräten zur Bearbeitung unserer Flächen auch ein Anliegen das AK‘s, das auch der AK Streuobst formuliert hat. Sie sollen dabei helfen, unsere Abläufe bei anstehenden Arbeitseinsätzen zu professionalisieren. Spätestens bei der Bearbeitung eigener Flächen wären wir auch auf eigene Gerätschaften angewiesen.
Eigene Fläche
Die Frage, ob wir uns als Verein um eigene Flächen zur Auf- bzw. Durchforstung bemühen sollten, wurde schon im Vorfeld und dann nochmal bei der Mitgliederversammlung diskutiert. Die langfristige Bindung an die Flächen, die durch einen Kauf auf unbestimmte Zeit im Besitz des Vereins bleiben würden, war ein wichtiges Argument für einen Kauf. Die Rechte und Pflichten, die mit einem Waldbesitz einhergehen wurden thematisiert und auch Möglichkeiten, wie wir dieses Anliegen finanzieren könnten. Erste Kontakte zu Waldbesitzer*innen bestehen und wir werden im Laufe des Jahres unsere Möglichkeiten weiter ausloten. Fest steht, dass die Vorstellung, selbstständig, unabhängig und langfristig eigene Aufforstungsprojekte durchführen zu können, sehr verlockend ist. Das soll bei Weitem kein Argument gegen das Fortführen unserer aktuellen Zusammenarbeiten mit unseren Projektpartner*innen darstellen, aber könnte zukünftig ein weiterer Bestandteil unserer Vereinsstrategie werden.
Danke!
In diesem Sinne bedanken wir uns nochmal bei Herrn Cristian Wenger-Rosenau, der Stiftung Wald schafft Zukunft und der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz, sowie bei allen Kooperationspartner*innen unserer diesjährigen Adventsverlosungen homemade, der Ölmühle Katerbow, der Kulturimkerei Neuruppin und beim Barnimer Brauhaus.
Und ein großer Dank geht natürlich noch an alle Mitglieder, die den Verein am Leben halten! Wie oben schon anklang, kann man mit so einer aktiven Beteiligung nur zuversichtlich ins Neue Jahr blicken! Ride on!
