Durch die tatkräftige Unterstützung der Konfirmand*innen und Gemeindemitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Kyritz hatten wir ein sehr produktives Frühjahr auf der Streuobstwiese in Kyritz. Auch im Hinblick auf strukturelle Fragen und Ausrichtungen unserer Vereinsprojekte haben die gemeinsamen Arbeitseinsätze neue Gedanken anstoßen können.
Es war bisher ein sehr ereignisreiches und erfolgreiches Frühjahr für unseren Verein. Bevor wir am letzten Aprilwochenende eine große Pflanzaktion bei unserem ersten Aufforstungsprojekt in Rägelin hatten, waren Februar und März vor allem von der Planung und Umsetzung unterschiedlicher Pflegemaßnahmen auf der Streuobstwiese in Kyritz geprägt. Wir haben die Baumstützen der Jungbäume entfernt, Baumscheiben freigelegt und gemulcht, alle Bäume geschnitten und gedüngt, aus dem entfernten Totholz Hecken angelegt, Insektenhotels gebaut und Vogelhäuser aufgehängt.
Das besondere an den Aktionen war, dass wir dieses Mal nicht alleine waren. Die Konfirmand*innen der Kirchengemeinde und Pfarrerin Anna Hellmich haben uns bei vielen der Aktionen tatkräftig unterstützt. Zum Obstbaumschnittkurs kamen außerdem mehrere Gemeindemitglieder, die größtenteils alle zum ersten Mal von der Streuobstwiese am Stadtrand erfuhren. Wir als Verein hatten umgekehrt die Möglichkeit, mit den Menschen in Kyritz in Kontakt zu treten, wodurch sich in Zukunft hoffentlich kürzere Kommunikationswege und neue Möglichkeiten einer effektiven Zusammenarbeit eröffnen. Dünger und Mulch für die Bäume konnten wir z.b. schon problemlos über Leute vor Ort organisieren und wir hoffen, dass wir auch für die regelmäßige Bewässerung der Bäume eine praktikable Lösung finden werden. Auch für die langfristigen Pflege- und Nutzungsperspektiven der Wiese waren diese Zusammentreffen sehr wichtig. Warum?
Die Ressourcen unseres ehrenamtlich strukturierten Vereins sind zurzeit noch stark begrenzt. In den zweieinhalb Jahren unseres Bestehens haben sich mittlerweile viele parallel laufende Projekte entwickelt, denen wir natürlich allen gerecht werden wollen. Der große Zeitaufwand der Projekte, und der gleichzeitige Wunsch, weitere Projekte zu planen und umzusetzen, hat uns deshalb in letzter Zeit dazu veranlasst, darüber nachzudenken, wann für uns ein Projekt „abgeschlossen“ ist. In Kyritz haben wir das Gefühl, dass durch die diesjährigen Aktionen, die Streuobstwiese und ihr Wert wieder zurück ins Bewusstsein der Menschen vor Ort gerückt wurde. Unsere Aufgabe ist also vielleicht genau das: ein nachhaltiges Pflege- und Nutzungsprojekt zu initiieren, das ab einem bestimmten Zeitpunkt von den Leuten vor Ort übernommen wird, damit wir wiederum andere Projekte anstoßen können. Natürlich können und müssen wir perspektivisch auch vereinsintern strukturelle Veränderungen vornehmen, wenn wir weitere Projekte realisieren wollen, aber das ist vielleicht eher das Thema eines anderen Artikels.